Wenn Kinder Probleme mit dem Rechnen haben

Bei der Definition der Dyskalkulie wirst du häufig die Bezeichnung "Teilleistungsschwäche Mathematik" finden. Damit meint man, dass Kinder, die sonst gute Schulleistungen erbringen, große Probleme beim Rechnen haben. Auch bei der Dyskalkulie gilt dasselbe wie bei der Legasthenie - sie wird vererbt, das heißt entweder trägt dein Kind diese Veranlagung in sich oder nicht. Es lässt sich nicht verhindern und niemand trifft die Schuld daran. Niemand vererbt etwas absichtlich. Oder würdest du sagen: "Ich hab meinem Kinder mit Absicht die blonden/braune/schwarzen/roten Haare vererbt!" - würdest du das denken? Ganz klar, nein, oder? Eben. Und so ist es mit der Dyskalkulie genau so. 

Wichtig ist, dass dieses Phänomen meist bei Kindern auftritt, die in der Vorschulzeit als besonders aufgeweckt gelten und wo niemand den Verdacht hegt, dass sich dieses Kind in der Schule einmal schwer tun wird. Diese Tatsache trifft jeden hart. Viele wollen es auch gar nicht wahrhaben und hoffen auf ein "Herauswachsen". Leider verstreicht dadurch wertvolle Zeit, die sinnvoll genutzt werden könnte. Denn wie bei der Legasthenie, gilt auch bei der Dyskalkulie, je früher eine Förderung beginnt umso eher können Spätfolgen (psychische Probleme, Schulverweigerung, Schulangst, Verhaltensauffälligkeiten, ... usw.) vermieden werden und diese Veranlagung auch in den Griff bekommen werden. 

 

Bei der Dyskalkulie haben die betroffenen Kinder Schwierigkeiten ihre Aufmerksamkeit auf Zahlen zu lenken und zu halten. Wie bei der Legasthenie ist ihr Fundament der Sinneswahrnehmungen lückenhaft. Wie das zu verstehen ist, habe ich in meinem letzten Blogartikel "Das Phänomen der Legasthenie" ganz genau beschreiben. 

Lies dir gerne den Artikel durch, über den Button gelangst du dorthin. 

Die Rechenfehler, die diese Kinder begehen, sind nur die Folgeerscheinungen einer differenten Wahrnehmung, daher bringt sich das Üben allein an den Fehlern leider nichts. Es bedarf eines konsequenten Trainings an der Aufmerksamkeit, den Sinneswahrnehmungen und natürlich auch an dem Zahlenverständnis sowie den Grundrechenarten. 

was braucht dein kind jetzt?

Zeit, Geduld und Verständnis. Denn eines ist sicher, eine Dyskalkulie wächst sich nicht aus und verschwindet auch nicht von alleine. 

Woher weisst du ob dein kind betroffen ist?

Schon vor Schulbeginn gibt es einige Anzeichen dafür, dass eine Dyskalkulie vorliegen KÖNNTE (nicht MUSS). Es gibt auch Kinder, die die gleichen Auffälligkeiten zeigen, aber keine Dyskalkulie aufweisen. Deswegen ist es auch nicht so einfach dieses Phänomen zu definieren. 

 

Sollte dir bei deinem Kind folgendes auffallen: 

  • Kein Interesse an Zahlen oder Spielen bei denen gezählt werden muss
  • Verwechseln der Bezeichnungen wie oben, unten, recht, links. 
  • Größenvergleiche bereiten Schwierigkeiten (auch bei dick-dünn)
  • Große Probleme im Rechenbereich 

... dann solltest du weitere Beobachten machen.

 

Willst du mehr wissen? Dann hole dir meine kostenlose Checkliste mit den 5 häufigsten Merkmalen einer Dyskalkulie. Diese Liste ersetzt jedoch keine genau Abklärung. Bei Unsicherheit wende dich bitte an einen Experten/eine Expertin. 

und jetzt?

WICHTIG IST: DEIN KIND IST NICHT DUMM!!! Auch Kinder mit Dyskalkulie wollen das Rechen erlernen. Sie verstehen nur leider die Materie nicht, die ihnen mit den üblichen Methoden beigebracht wird. Diese Kinder brauchen einen anderen Ansatz. 

Oft versuchen sie die Mathematik zu bezwingen und entwickeln ganz eigene, meist sehr fantasievolle, Strategien, um zu dem gewünschten Rechenergebnis zu kommen. 

 

Deswegen ist es umso essentieller, dass du dein Kind verstehst und erkennst, warum es derartige Dinge beim Rechnen tut. Die Akzeptanz der Gegebenheiten ist der erste Schritt. Je früher dieser eintritt, desto größer sind die Chancen, dass dein Kind die Hilfe bekommt, die es auch benötigt. 

 

Der zweite Schritt ist eine individuelle Förderung für dein Kind, über einen längeren Zeitraum! Sehr gerne begleite ich dein Kind und dich auf eurem Weg mit diesem besonderen Phänomen zurecht zu kommen. Gemeinsam finden wir für dein Kind passende Methoden um mit Erfolg das Rechnen zu erlernen und so die Freude am Lernen zu erhalten. 

Es ist mir ein großes Anliegen, dass dein Kind und du euch wohl fühlt, deswegen biete ich vorab immer ein erstes Kennenlerngespräch an. Klicke auf den Button und buche gleich online einen Termin mit mir. 

 

Ich freue mich auf ein Kennenlernen! 

 

Alles Liebe, 

Deine Martina ✏️🧮✨


extra tipps für dich

Damit dein Kind und du gleich ins Tun kommen könnt, habe ich hier drei meiner BESTEN Tipps für euch zusammengefasst. Viel Spass beim Ausprobieren! 

Zahlensuche

Nehmt einfach eine Zeitschrift in der auch Zahlen abgebildet sind (vielleicht einfach ein Rezept). Dein Kind darf nun mit einem bunten Stift alle Zahlen, die es finden kann, einkreisen. So wird die optische Wahrnehmung gefördert und die Aufmerksamkeit auf die Zahlen gelenkt. 

 

Mengen erfassen

Beim Spaziergang sammelt ihr verschiedenen Steine oder im Herbst auch gerne Kastanien. Nun werden auf leere Behälter (z.B.: Dosen) Zahlen gemalt oder geklebt. Dein Kind darf nun die entsprechende Menge an zuvor gesammelten Steinen in die Behälter geben. So wird spielerisch die Menge erfasst. 

 

Richtiges Zählen

Diese Spiel funktioniert egal wohin ihr gerade unterwegs seid. Z.B.: Ihr seid auf dem Schulweg. Dabei werden einfach die Schritte gezählt, die ihr zurücklegt. Am Anfang würde ich im Zahlenraum 10 bleiben. Wie oft könnt ihr 10 Schritte bis zur Schule machen?